Das Jahr 2027 ist zu früh um erneut eine 72-Stunden-Aktion durchzuführen, wenn diese ähnlich erfolgreich werden soll wie in der Vergangenheit. Die Planung der Aktion bedarf auf Bundes- und Diözesanebene entsprechende Vorlaufzeiten insbesondere um Finanzierungsfragen zu klären. Der BDKJ Limburg und Essen haben bereits angekündigt, bei einer Aktion 2027 nicht dabei zu sein. Auch wir haben große Zweifel an der Umsetzbarkeit und würden ggf nur eine deutlich abgespeckte Version stemmen können. Generell gilt für die NRW Bistümer, dass eine Förderung für 2027 durch Landesmittel zwar nicht unmöglich aber deutlich erschwert ist. Erfahrungsemäß hätte man entsprechende Signale ins Ministerium bestenfalls schon im vergangenen Jahr schicken müssen. Im Bundesverband sind unseres Wissens nach die Fragen der Finanzierung noch völlig offen und wurden im Bundesstellen e.V. noch nicht thematisiert.
Warum 2027 vorgeschlagen wird ist auf Grundlage des Protokolls der BuKo DV schlüssig. Jedoch möchten wir darauf hinweisen, dass in der EInladung zu der BuKo lediglich eine Reflektion angekündigt war und nicht, dass es bereits um die Weichenstellungen für eine erneute Aktion gehen könnte. Wäre das vorher klar gewesen, hätten wir innerhalb unserer Delegation andere Informationen mitgegeben und uns beim Stimmungsbild anders verhalten. Generell ist das Stimmungsbild auf einer BuKo kein ausreichender Gradmesser für solch eine (kurzfristige) Entscheidung. Der Vorschlag 2029 hatte demnach (gemäß mündlicher Aussage anwesende) nur sehr geringfügig weniger Zustimmung. Eine Befragung, wenn Sie nicht nur ein einfaches Stimmungsbild ist, sondern zu einem Antrag durch den Hauptausschuss führt, hätte auf breitere Basis gestellt werden oder zumindest besser vorab kommuniziert werden können. Es gab dementsprechend auch keine Möglichkeit sich in den Bistümern mit Kooperationspartneer*innen abzusprechen. Bei uns sieht auch das Bistum als gleichwertiger Veranstalter den Termin kritisch. Dadurch sind bei uns nicht nur Landesmittel fraglich sondern auch finanzielle Unterstützung unseres Bistums und die Reichweite die das Bistum durch die krichliche Jugendarbeit mitbringt.
Wir wünschen uns eine 72-Stunden-Aktion die bundesweit stattfindet und Begeisterung erzeugt. Wir befürchten bei einer überstürzten Aktion, zumindest in unserem Bistum, eine deutlich kleinere Aktion.
Kommentare
Simon Schwarzmüller (KjG):
Die Jugend- und Diözesanverbände haben auf den BDKJ-Bundeskonferenzen im Herbst 2024 im Rahmen des Tagesordnungspunktes "72-Stunden-Aktion, Reflektion und Ausblick" ein Votum zum favorisierten Jahr für die nächste Aktion abgegeben:
- 2027 viel grün, etwas gemischt, etwas rot
- 2028 viel rot, etwas gemischt, etwas grün
- 2029 gemischt
Dazu kommt, dass in der Reflexion der teilnehmenden Gruppen vor Ort deutlich wurde, dass sich viele Gruppen eine (sogar noch) frühere nächste Aktion wünschen.
Um das Votum der Bundeskonferenzen und die Rückmeldung der Gruppen vor Ort ernst zu nehmen, haben wir daher das Jahr 2027 vorgeschlagen. Auch der Hauptausschuss hat sich dazu entschieden, diesen Vorschlag zu unterstützen.